Das Psycholog:innengesetz wurde am 03.07.2013 im Nationalrat einstimmig beschlossen.
"Ende gut, alles gut für Psychologengesetz" heißt es in der Parlamentskorrespondenz.
Die Novellierung des Gesetztes war notwendig, um eine Anpassung an die Bologna-Studien Architektur mit Bachelor- und Masterabschluss, die Erweiterung der Ausbildungszeiten für Klinische und Gesundheitspsycholog:innen, die verpflichtende Selbsterfahrung sowie strengere Berufspflichten für Psycholog:innen vorzunehmen.
Den neuen Gesetzestext finden Sie als Download unter Psycholog:innengesetz 2013.
Die Kritikpunkte des Berufsverbandes werden im Abänderungsantrag, der am 27. Juni von den Gesundheitssprecher:innen der SPÖ und ÖVP im Gesundheitsausschuss eingebracht wurde, berücksichtigt.
Tätigkeitsvorbehalte sind nun klar formuliert, Ärzt:innen, Psychotherapeut:innen und Musiktherapeut:innen sind von den Tätigkeitsvorbehalten ausgenommen.
"Klinisch-psychologische Behandlung" wird nicht mehr als umfassende Krankenbehandlung, sondern als die Anwendung von klinisch-psychologischen Behandlungsmethoden, die fokussiert, ziel- und lösungsorientiert beschrieben sind.
In den Erläuterungen wird – wenn auch leider nicht klarer als im Psycholog:innengesetz 1990 - festgehalten, dass es sich um Expositions-Training, Krankheitsbewältigung, Complianceförderung, Stressbewältigung etc. handelt.
Neben den wesentlichen Verbesserungen in der überarbeiteten Form bleibt ein Klärungs- und Verbesserungsbedarf z.B. in Bezug auf die Ausbildung und den Anwendungsbereich der klinisch-psychologischen Behandlung, der sich in seiner Dimension vermutlich erst im Zuge der Umsetzung herauskristallisieren wird.
Wir hoffen deshalb, dass sich – allenfalls in der nächsten Gesetzgebungsperiode und z.B. anlässlich der Novellierung des Psychotherapiegesetzes - die Gelegenheit ergeben wird, die Defizite des Gesetzes unter Einbeziehung der betroffenen PSY-Berufe zu behandeln.
Am Mittwoch, 26. Juni 2013 von 11.00 bis 13.00 Uhr fand der Aktionstag des ÖBVP statt.
Vom Treffpunkt vor dem Parlament marschierten alle Teilnehmer:innen mit Sprechchören, Transparenten und Trillerpfeifen zum Maria-Theresien-Platz, wo die Kundgebung mit zahlreichen Redebeiträgen stattfand.
Das enorme Medienecho finden Sie nach den Informationen.
Werfen Sie auch einen Blick in die Fotogalerie Aktionstag 2013!
Leonore Lerch, Vorsitzende des Wiener Landesverbandes für Psychotherapie (WLP)
E: lerch@psychotherapie-wlp.at
1. Zurückstellung des Gesetzes und Überarbeitung unter Einbeziehung der Expert:innen-Meinungen und -Einwände aus der Begutachtung
2. Erarbeitung eines konsensfähigen Modells für die Zusammenarbeit und Kompetenzaufteilung unter Einbeziehung der betroffenen PSY-Berufe
3. Runder Tisch beim Gesundheitsminister zur Bearbeitung der offenen Fachfragen
4. Klare Unterscheidung zwischen Psychotherapie und "klinisch-psychologischer Behandlung"
5. Rücknahme der Tätigkeitsvorbehalte bzgl. klinisch-psychologischer Diagnostik
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